Vergüten
Wir vergüten Schrauben, Muttern und artverwandte Verbindungselemente auf drei Durchlauf-Vergütungsanlagen. Das Abmessungsspektrum bewegt sich idealerweise zwischen M4 u. M16 bei einem Teilegewicht von 2-200g.
Die Fertigungsfolge besteht aus einer schonenden Reinigung des Rohteils und einer möglichen Entphosphatierung, der Wärmebehandlung im Durchlaufofen, dem Abschrecken im Ölbad sowie je nach Verwendungszweck eine Anlassphase unter Schutzgasatmosphäre. Die Kombination von Härten und Anlassen erzeugt ein Werkstoffgefüge, das den gewünschten mechanischen Eigenschaften für unterschiedlichste Einsatzfälle angepasst werden kann.
Voraussetzung ist die Auswahl eines geeigneten Grundwerkstoffes und die Festlegung der benötigten Zugfestigkeit. Nach dem Härteprozess weisen einerseits die Bauteile, abhängig von der Legierung, eine sehr hohe Härte auf, sind aber andererseits sehr spröde, bruchanfällig und können daher in diesem Zustand nicht eingesetzt werden. Mit steigender Härte sinkt die Zähigkeit des Gefüges.
Im Anlassprozess wird die Härte der Bauteile so weit reduziert, dass die festgelegten Zähigkeitswerte erreicht werden. Das Anlassen kann je nach späterem Weiterverarbeitungszweck ohne oder mit Schutzgas erfolgen. Hierdurch wird eine Verzunderung vermieden. Vorteil dieser Vorgehensweise ist ein blankes Aussehen und die Möglichkeit, in einem nachfolgenden galvanischen Verfahren Beizzeiten zu verringern oder ganz auf ein Beizen zu verzichten. Hiermit werden Forderungen wie DIN 50969 „Vermeidung fertigungsbedingter wasserstoffinduzierter Sprödbrüche bei Bauteilen aus hochfestem Stahl“ bereits heute erfüllt.
Eine nachträgliche Wasserstoffentsprödung kann entfallen. Alle Prozessparameter werden automatisch in einem Leitrechner erfasst und dokumentiert.
Im werkseigenen Prüflabor können alle relevanten Werkstoffprüfungen durchgeführt werden.
• Vergüten = Härten und Anlassen von FK 4.6-12.9
• für schüttfähige Massenteile
• hohe Festigkeit bei gleichzeitig hoher Zähigkeit
• gute Zug- und Kerbschlagzähigkeit
• gute Biegewechselfähigkeit
• Entphosphatieren als Vorbehandlung möglich
• zunderfreie Oberfläche und blanke Optik
• grifffeste Beölung mit temporärem Korrosionsschutz
• optimale Voraussetzungen zum Aufbringen galvanischer Schichtsysteme durch verkürzte Beizzeiten und verminderten Wasserstoffeintrag